Hinrich und Ariane Oortgiese
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Was ist Heraldik Das Wort "Heraldik" = Wappenkunde ist vom Begriff des "Herolds" abgeleitet. Seit dem 19. Jahrhundert wird unter Heraldik die Wissenschaft von den Wappen und der Wappendarstellung sowie der Geschichte des Wappenwesens verstanden. Wappen sind farbige, bleibende (d.h. grundsätzlich unveränderliche) Bildkennzeichen eines Geschlechts, dargestellt unter Benutzung der mittelalterlichen Abwehrwaffen (Schild und Helm mit Helmdecken und Helmzier) nach bestimmten Regeln. Das Wort "Wappen" ist gleichbedeutend mit "Waffen". Bei den in der Heraldik verwendeten Symbolträgern handelt es sich um die mittelalterlichen Abwehrwaffen. Etwas Geschichte Anfangs wurden sogenannte Reitersiegel zum persönlichen Bild von geistlichen und weltlichen Fürsten. Es zeigt den Fürsten zu Pferde in voller Bewaffnung (Bewappnung). Die Ritter begannen wie ihre Fürsten Reitersiegel anzunehmen, später wurde es üblich nur noch Schild und Helm, also das Wappen, als Siegel zu führen. Diese wurden von anderen Familienmitgliedern mitbenutzt und wurden mit der Zeit erblich. Im 13. und 14. Jahrhundert verloren die Ritter ihre Bedeutung und somit wandelte sich auch die Bedeutung und die Nutzen der Wappen. Ritter stellten ihre Kampftechniken bei Turnieren zur Schau, wo Herolde auf die korrekte Ausführung der Wappen achteten und Aufzeichnungen darüber machten. Die damals entstandenen noch immer gültigen Regeln der Heraldik gehen auf diese Herolde zurück. Seit dem 13. Jahrhundert sind bürgerliche Wappen bekannt, die hauptsächlich in Verträgen Anwendung fanden. Ab dem 14. Jahrhundert kamen Wappen auch bei freien Bauern vor. Wappen wurden in dieser Zeit aus unterschiedlichsten Gründen verliehen. Die meisten Wappen dieser Zeit wurden willkürlich angenommen und innerhalb der Familie vererbt, solange der Familienname weiter geführt wurde. Wappen wurden mehr und mehr zum Zeichen eines Familienbesitzes; daraus entwickelten sich Herrschafts- und Gebietswappen. Nach der Französischen Revolution begann der Niedergang des Wappenwesens. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Heraldik wiederentdeckt und auf eine wissenschaftliche Ebene gebracht. Heute ist das Führen eines Wappens völlig frei und von keinerlei
Genehmigungen und Bestätigungen mehr abhängig. Ihre Grenzen findet die
Freiheit der Wappenführung lediglich da, wo die Persönlichkeitsrechte einer
anderen , das gleiche Wappen führenden Person durch Missbrauch verletzt werden.
- Die Führungsberechtigungen sind im Regelfall durch den Wappenstifter klar
festgelegt; ergeben sich ansonsten durch Verfolgung der Stammlinie zu den
gemeinsamen Vorfahren.
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