Hinrich und Ariane Oortgiese
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Unser Familienname in Verbindung mit unserem Rufnamen bestimmt uns als Individuum. Mit unserem Familiennamen identifizieren wir uns. Die Erwähnung der allgemeinen Namensentstehung erscheint
mir wichtig,
um
In Deutschland
war um das Jahr 1250 die Verwendung des Familiennamens, bis auf wenige Regionen,
überall verbreitet. Als letztes Gebiet wurde Ostfriesland Anfang des 19.
Jahrhunderts vom preussischen König gezwungen, die Verwendung von Familiennamen
zu übernehmen.
Die ersten
Menschen, von denen man weiß, dass sie einen Nachnamen trugen,
waren Chinesen. Eine Legende besagt, dass der Eroberer Fushi den Gebrauch von
Nachnamen oder Familiennamen im Jahre 2852 v.Chr. anordnete. Es ist üblich,
dass der Chinese drei Namen hat, wobei der Nachname an erster Stelle steht. Er
wird von einem der 438 Worte aus dem heiligen chinesischen Gedicht Po-Chia-Hsing
entnommen. Dem Nachnamen folgt ein Generationsname, der aus 30 Kennzeichen eines
persönlichen Gedichtes jeder Familie entnommen wird. Der Rufname steht dann an
letzter Stelle. Die
Römer hatten anfangs nur einen Namen. Das wurde später geändert, und auch sie
trugen drei Namen. Der persönliche Name stand an erster Stelle und wurde "praenomen"
genannt. Dem folgte der "nomen", der das Geschlecht beziehungsweise
den Stamm bestimmte. Der letzte Name bezeichnete die Familie und ist bekannt als
"cognomen". Einige Römer fügten einen vierten Namen hinzu, den
"agnomen", um einem besonderen Ereignis zu gedenken. Als das Römische
Reich zu zerfallen begann, wurden Familiennamen zu verwirrend, und der Gebrauch
eines einzelnen Namens wurde wieder üblich. Während
des frühen Mittelalters wurden die Menschen mit nur einem Namen angesprochen.
Aber langsam setzte sich der Brauch durch, einen weiteren Namen hinzuzufügen,
um die Personen zu unterscheiden. Dabei wurden verschiedene Merkmale bezeichnet,
zum Beispiel: der Geburtsort, (Franziskus von Assisi); oder eine persönliche
Eigenschaft, so z.B. bei Lambert Le Tort (Lambert der Verdrehte, ein französischer
Poet); oder der Beruf der Person, wie z.B. bei Peter Bauer; oder es wurde der väterliche
Name hinzugefügt (Leif Erikson). Im
12. Jahrhundert war der Gebrauch eines zweiten Namens so weit verbreitet, dass
es in einigen Gegenden als primitiv galt, keinen zweiten Namen zu besitzen. Aber
obwohl dieser Brauch der Ursprung unserer heute üblichen Nachnamen ist, bezog
sich der zweite Name, wie er im frühen Mittelalter zu verstehen war, nicht auf
die Familie und war auch nicht erblich. Ob
sich diese zweiten Namen zu festen vererblichen Nachnamen entwickelt haben, ist
nicht genau festzustellen, da sich dieser Brauch nur langsam über eine Periode
von mehreren hundert Jahren entwickelt hat. Viele feste Nachnamen existierten
neben den zeitweiligen "Beinamen" und umschreibenden Ausdrücken als
zweiter Name. Die
heutige Praxis des vererblichen Nachnamens stammt aus dem 10. oder 11.
Jahrhundert und war in der venezianischen Aristokratie üblich. Kreuzfahrer, die
aus dem Heiligen Land zurückkehrten, nahmen diesen Brauch auf und verbreiteten
ihn in ganz Europa. Erst Frankreich und Großbritannien, dann Deutschland und
Spanien übernahmen diese Praxis, als die Notwendigkeit, die Person näher zu
bestimmen, immer wichtiger wurde. Im Jahre 1370 wurde das Wort
"Nachname" erstmalig in Dokumenten festgehalten und erlangte
emotionale und dynastische Bedeutung. Menschen, die keine eigenen männlichen
Erben hatten, versuchten den Nachnamen an Personen aus der Seitenlinie
weiterzugeben, damit der Familienname nicht ausstarb. Obwohl man daraus ersehen
kann, dass der Familienname eine Prestigefrage wurde, gibt es nur Vermutungen,
warum er überhaupt vererbbar wurde. Die
Regierungen nahmen mehr und mehr Daten der Bürger zu den Akten. Die Besteuerung
und vor allen Dingen der Militärdienst machten es erforderlich, die Menschen
genauer zu kennzeichnen. Auf dem Lande musste die herrschaftliche Verwaltung zur
Regelung der Vererbung des Landbesitzes nicht nur über Personen, sondern über
ganze Familien Buch führen. Man kann sicher sein, dass spätestens im Jahre
1450 jede Person, gleich welchen sozialen Rang sie hatte, einen vererblichen
Nachnamen besaß. Der Nachname identifizierte die Familie, schuf eine Verbindung
zur Vergangenheit und zur Zukunft. Es überrascht nicht, dass die Erhaltung des
Familiennamens eine Sache des Familienstolzes wurde und man es sehr bedauerte,
wenn kein männlicher Erbe diesen Namen weitertragen konnte. Zu
Beginn des 15. und 16. Jahrhunderts wurde der Familienname auch in Polen und Rußland
populär. Die skandinavischen Länder begannen erst Anfang des 19. Jahrhunderts,
Familiennamen zu gebrauchen. Sie waren an den Brauch, den väterlichen Namen als
zweiten Namen zu benutzen, gebunden. In der Türkei wurde erst auf Druck der
Regierung 1933 der Familienname eingeführt. In
fast allen Fällen wurde der Familienname zuerst bei den Adligen und reichen
Landbesitzern üblich, dann erst setzte er sich bei Kaufleuten und gewöhnlichen
Bürgern durch. Die ersten beständigen Namen waren die von Adligen und
Landbesitzern, die die Namen von ihren Herrschaftsgütern und Landbesitzen übernahmen.
Diese Namen wurden mit dem vererblichen Land weitergegeben. Die Bürger übernahmen
diesen Brauch. Es
ist schwer, eine einfache Klassifizierung des Familiennamens auf Grund der
Schreibweise oder der Aussprache zu erarbeiten, da sich diese im Laufe der Jahre
sehr verändert haben. viele Worte hatten früher andere Bedeutungen oder sind
heute überholt. Viele Familiennamen sind auch abhängig von der Kompetenz und
Umsicht des Schreibers. Der gleiche Name konnte manchmal in einem Dokument
verschieden geschrieben worden sein. Es
gibt mehrere Möglichkeiten der Bildung von Familiennamen. Der Ursprung der
meisten Namen ist folgender: Beruf: Ortsangabe: Patronymikum
(vom Namen des Vaters abgeleiteter Eigenname): Charakteristik: Viele
Historiker glauben, dass Familiennamen, abgeleitet von Ortsnamen, die ersten
vererbten Namen waren. Dann folgten Spitznamen oder Charakteristika.
Familiennamen, abgeleitet von Berufen, folgten erst später. Die vom Vater
abgeleiteten Namen wurden zuletzt vererbt. Quelle: http://www.kirchenweb.at/, Homepage der Wiener kath. Pfarre St.Peter und Paul-Erdberg & kirchenweb.at
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